messen, durch Unverstelltes hindurch einen Weg zurücklegen und auf diesem Weg bei etwas anlangen und so das, wobei das Hindurchgehen anlangt, als Anwesendes beistellen. (In denselben Bedeutungskreis gehört έργω, έργον.)
Πρᾶγμα bedeutet ursprünglich und noch bei Pindar sowohl dieses Bei-stellen selbst als auch das Beigestellte; genauer gesagt: πρᾶγμα bedeutet die ursprüngliche Einheit von beidem in seinem Bezug — die noch unzertrennte und im Wesen auch unzertrennliche Einheit des anlangenden Beibringens und des im Anlangen Erlangten und so unverborgen Anwesenden. Πρᾶγμα ist hier noch nicht unterschieden und geschieden und getrennt als Ding und Sache von πρᾶξις als der vermeintlichen »Tätigkeit«. Πραγμα ist noch nicht verengt auf den Begriff der »Sache«, um die es sich »handelt«. Gleichwohl haben wir in der Übersetzung πραγμα gerade durch »Handlung« wiedergegeben. Obzwar das Wort »Handlung« nicht die wörtliche Übersetzung von πρᾶγμα ist, trifft die recht verstandene »Handlung« das ursprünglich wesentliche Wesen von πραγμα. Auch die Dinge »handeln«, insofern sie als die Vorhandenen und Zuhandenen im Bereich der »Hand« anwesen. Die Hand langt darnach und erlangt: πράττει, das erlangende Anlangen bei etwas, πράγμα — bleibt wesentlich auf die Hand bezogen.
Der Mensch selbst »handelt« durch die Hand; denn die Hand ist in einem mit dem Wort die Wesensauszeichnung des Menschen. Nur das Seiende, das wie der Mensch das Wort (μῦθος) (λόγος) »hat«, kann auch und muß »die Hand« »haben«. Durch die Hand geschieht zumal das Gebet und der Mord, der Gruß und der Dank, der Schwur und der Wink, aber auch das »Werk« der Hand, das »Handwerk« und das Gerät. Der Handschlag gründet den bündigen Bund. Die Hand löst aus das »Werk« der Verwüstung. Die Hand west nur als Hand, wo Entbergung und Verbergung ist. Kein Tier hat eine Hand, und niemals entsteht aus einer Pfote oder einer Klaue oder einer Kralle eine Hand. Auch die verzweifelte Hand ist niemals und sie am wenigsten eine »Kralle«, mit der sich der Mensch