und d. h. dem Wesen der λήθη dienstbar ist. Der Fluß im Felde der λήθη heißt Άμέλης, das bedeutet: »Ohnesorge«. Der Krieger, der den μϋθος vom δαιμόνιος τόπος erzählt, sagt (621 a 4 ff.): οχηνδσθαι οΰν σφδς ήδη εσπέρας γιγνομένης παρά τόν Άμέλητα ποταμόν, οΰ τό ϋδωρ άγγεϊον ουδέν στέγειν. »Gezeltet hätten sie dann, nachdem schon der Abend heraufgekommen sei, neben dem Fluß ›Ohnesorge‹ dessen Wasser kein Behältnis zudecken, d. h. bergen, könne.« (στέγη das Dach, die Decke.) Dieses Wasser kennt nicht die Sorge (μελέτη) um das, was der Verschwindung und der Entgängnis und somit der entziehenden Verbergung entgegen ist. Dieses Wasser, das selbst in keinem Behältnis sich behalten läßt, weil es die reine Entgängnis selbst ist, kennt nicht die μελέτη της ἀλήθειας, die Sorge um die Unverborgenheit, die Sorge darum, daß das Seiende in das Unverborgene geborgen und darin beständig sei und bleibe. Die »Sorge« meint hier keineswegs irgendeine Bekümmernis und Trübseligkeit über irgendeinen äußerlichen Zustand der Welt und des Menschen. Vielmehr ist die Sorge einzig die Sorge um die Unverborgenheit und gehört in den Bereich des δαιμόνιον. Die Sorge gehört in das Ereignis des Wesens der Entbergung und Verbergung. Demgemäß ist die ihr entsprechende »Sorglosigkeit« weder eine beliebige Unbekümmertheit um irgendwelche Dinge noch ist sie nur eine Eigenschaft von Menschen, sondern die »Sorglosigkeit« ist einzig das Sich-nicht-sorgen um die ἀλήθεια, weil sie das Walten der λήθη, der entziehenden Verbergung, besorgt; deshalb bleibt auch diese Sorg-losigkeit ein δαιμόνιον. Sofern also im Bereich des wesentlichen Denkens, wo das Wesen des Seins und die Unverborgenheit gedacht wird, das Wort von der »Sorge« fällt, ist anderes gedacht als die Verdrießlichkeit eines menschlichen »Subjekts«, das im »Nichts an sich«, einem zur leeren Nichtigkeit vergegenständlichten »Erlebnis«, umhertaumelt.
Das Wasser des im Felde der λήθη fließenden Flusses entzieht sich jedem Behältnis und betreibt selbst nur den einen Entzug, der alles entgehen läßt und also verbirgt. Jeder aber,