strickt in dieses. σειρά heißt griechisch der Strick. Die Seirenen sind ›griechisch‹ die Bestrickenden in einem mehrfachen Sinne des Wortes.
Der Wesenszusammenhang zwischen φύσις und ζωή und ›Licht‹ bekundet sich darin, daß griechisch das Wort für ›Licht‹ denselben Stamm wie φύσις hat und φάος, φῶς lautet. Auch wir sprechen noch vom ›Lebenslicht‹ und denken freilich weder ›Leben‹ noch ›Licht‹ in ihrem einigen Wesen griechisch aus der φύσις (und d. h. aus der ἀλήθεια).
c) Die ›Gewaltsamkeit‹ der Umwandlung und die ausdrückliche Beachtung der Verneinung
Das heraklitische Wort ἀείζωον sagt das Selbe wie Heraklits Wort τὸ μὴ δῦνόν ποτε. Dennoch denken wir, wenn wir jetzt τὸ μὴ δῦνόν ποτε mit »das immerdar Aufgehen« übersetzen, das Wort des Denkers nicht getreu nach. Wir üben vielmehr an seinem Wort Gewalt, weil wir eigenmächtig das verneinend sagende Wort in das bejahende abändern und so das Verneinende im Wort auslöschen. Die dem anfänglichen Wort gebührende Treue verlangt aber von uns, daß wir ihm die verneinende Form lassen, zum al doch vermutlich das Verneinende in dem anfänglichen Wort etwas anderes ist als eine bloße Form des sprachlichen Ausdrucks. Welches Wort könnte für alles Denken und Wissen und Erfahren ein wesentlicheres Wort sein als das Wort für ›Wahrheit‹? Dieses Wort trägt bei den Griechen eine Verneinung bei sich: ἀ-λήθεια - Un-, Nicht-Verborgenheit.
Sofern wir jedoch bei dem naheliegenden, aber in Wahrheit ungetreuen Versuch, das verneinende Wort in ein bejahendes umzukehren, eigens erst auf das verneinende Moment aufmerksam machen und aufmerksam werden, dürfte es geraten sein, in dieser Aufmerksamkeit noch auszuharren. Dann sehen wir, daß dies Wortgefüge in Wahrheit sogar noch eine zweite Verneinung enthält. Inwiefern? τὸ μὴ δῦνόν ποτε enthält nicht