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Aufzeichnungen und Entwürfe zur Vorlesung

(Die »modifizierte« eschatologische Erwartung: II Kor 5, 9,10; I Kor 6,14; II Kor 4,14; Phil 1,21 f; 2,17; 3,10 f. Dagegen: I Kor 15,51; 7,29-31; 1,7,8; 16,22; Rom 13, 11; Kol 3, 4; Phil 4,5.)

Man muß sich hüten, die Erwartung des Paulus als in seiner Generation und ihn mitbetreffend ins Objektgeschichtliche umzudeuten. Primär ist der Vollzugszusammenhang; das ist das entscheidende »Wann«, daß er gefaßt ist darauf. Ist das nicht eine paraphrasierende Modernisierung? Paulus hat geglaubt (vgl. oben) (heißt!!), er hat aber nicht »falsch« geglaubt; es gibt hier kein wahr und falsch. Entsprechend ist die Frage der »Entwicklung« seiner Anschauung zu behandeln.

Das Wie des Kommens des Herrn selbst bestimmt das Wie des Eingangs der Lebenden und Gestorbenen, ἐνν κελεύσματι — φωνῇ — σάλπιγγι. »Der Tag« damit charakterisiert, Kennzeichen dieses Tages. Auferweckung und Emporführung fällt mit der παρουσία zusammen, κέλευσμα, Befehlsrufe an die Ruderer, Feldherrnruf; bei der Jagd die Hunde auf das Wild! Gott ruft die Toten, aufzustehen. (κέλευσμα nicht Schlachtruf gegen Feinde!)

Eschatologische Symbole: Posaune (doppelte Bedeutung:1. alles erschütternde Machtoffenbarung, 2. Signal zur Sammlung des Volksgottes!) Fallen zukünftige Zeit und Messiastage zusammen?

αἰὼν μέλλων: (entweder) eigentliche Ewigkeit; oder Messiaszeit nur bessere gegenüber der jetzigen, aber noch irdisch, nicht eigentlich endzeitlich, aber doch zukünftig!

Im Spätjudentum: die Messiaszeit noch irdisch, aber irdische Vollendung der alttestamentlichen »Theokratie«.



Eschatologie III (II Thess)

[zu den §§ 27 und 28]


Resonanz der Weise der Wiebestimmung des Wann bzw. Schicksals in II Thess.

1. Unsicherheit gesteigert, noch radikaler in den Vollzug gedrängt,

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