In-Sorge-nahme, die allerdings auch eine ausdrückliche werden kann, so daß diese Beziehung ausdrückbar wird: das Sorgen nimmt sich selbst in Sorge. Nur ist dabei zu beachten, daß dieses »sich« kein ursprüngliches ist, sondern ein durch das »es«, der »es«-Begegnis hindurchgegangenes. Das Sorgen ist bei ihm selbst in der Sorge gehalten; es ist» be-sorgt«, selbst vom Sorgen übernommen, überladen.
Dieses Sorgen als Besorgtsein bestimmen wir als Besorgnis. In der Besorgnis wirft sich gleichsam die volle Bewegtheit des Sorgens auf sich selbst, d. h. die Bewegtheit seiner selbst wird von ihm selbst bewegt. Es kommt so in der Besorgnis etwas in den Sorgensvollzug, was sich (formal) objektiv als »Steigerung« der Sorgensbewegtheit bestimmen läßt. Schon im Vorstehenden haben wir uns bei solchen »Steigerungsmomenten« des Sorgens aufgehalten, wo die Beziehungen der Bewegtheit der Sorgenskategorien unter sich besprochen wurden (Entgegenkommen, Nahelegen, Nachgehen und dergleichen; vgl. oben S. 127). Für diese wie für die Bewegtheit der Besorgnis ist in der Ruinanz der kategoriale Grundsinn fixiert; interpretativ-methodisch hat die Heraushebung der Steigerungsmomente das Absehen darauf, damit den spezifischen Sturzcharakter dieser Bewegtheit zu charakterisieren.
Es ist leicht zu sehen, wie in der Besorgnis, wo nun die Bewegtheiten, die sich ausdrücken in Kategorien des Bezugssinnes Sorgen, vom Sorgen selbst in den Sturz gerissen werden und Neigung, Abstandstilgung, Abriegelung je in ihrer Weise genuin sich steigern, und im Sturz das, was bisher nur kurz erwähnt, aber noch uninterpretiert blieb, die Erhellung, die Zweideutigkeit selbst gesteigert ist, so daß z. B. in der von der Besorgnis gezeitigten Abriegelung das Leben im Schein höchster Aktualität, Betriebsamkeit, Besorgnis als Ernsthaftigkeit sich in seiner Welt festsorgt und damit sich selbst in sich selbst und vor sich selbst nicht mehr aus-kennt; faktisches ruinantes Leben deckt sich gleichsam in der Besorgnis selbst zu! (Sturzcharakter der Larvanz).