Alles wäre mißdeutet und mißlungen, wollten wir die Grundstimmung mit Hilfe einer Zergliederung und gar »Definition« vorbereiten und ins Freie ihrer stimmenden Macht bringen. Nur weil das mit dem Wort »Stimmung« Belegte längst durch die »Psychologie« hintangehalten wird, nur weil gar noch die Sucht nach dem »Erlebnis« heute erst recht alles in die Verirrung reißen müßte, was von der Stimmung gesagt wird ohne eine Besinnung auf sie, nur deshalb muß »über« die Stimmung hin und wieder ein weisendes Wort gesagt werden. Alles wesentliche Denken verlangt, daß seine Gedanken und Sätze jedesmal neu wie Erz aus der Grundstimmung herausgeschlagen werden. Bleibt die Grundstimmung aus, dann ist alles ein erzwungenes Geklapper von Begriffen und Worthülsen.
Wenn nun gar schon längst ein Unbegriff vom »Denken« die Meinung über die »Philosophie« beherrscht, dann kann die Vorstellung und Beurteilung der Stimmung vollends nur ein Ableger der Mißdeutung des Denkens sein (Stimmung ist das Schwächliche, Schweifende, Unklare und Dumpfe gegenüber dem Scharfsinn und der Richtigkeit und Klarheit und Leichtigkeit des »Gedankens«). Wenn es hochkommt, darf sie als Verzierung des Denkens geduldet werden.
Allein, die Grundstimmung stimmt das Da-sein und damit das Denken als Entwurf der Wahrheit des Seyns im Wort und Begriff.
Die Stimmung ist die Versprühung der Erzitterung des Seyns als Ereignis im Da-sein. Versprühung: nicht als ein bloßes Verschwinden und Verlöschen, sondern umgekehrt: als Bewahrung des Funkens im Sinn der Lichtung des Da gemäß der vollen Zerklüftung des Seyns.
Die Grundstimmung des anderen Anfangs kann nur kaum jemals und gar im Übergang zu ihm durch einen Namen genannt werden. Die Vielnamigkeit aber verleugnet nicht die Einfachheit dieser Grundstimmung und zeigt nur in das Ungreifliche alles Einfachen. Die Grundstimmung heißt uns: das