Im Seyn wird das Seiende erst als solches geborgen, so freilich, daß das Seiende alsogleich vom Seyn verlassen werden und nur als Anschein bestehen bleiben kann, δν als ἰδέα und was darauf und daraus folgte.
200. Das Da-sein
als der Zeit-Raum, nicht im Sinne der üblichen Zeit- und Raumbegriffe, sondern als die Augenblicksstätte für die Gründung der Wahrheit des Seyns.
Die Augenblicksstätte entspringt aus der Einsamkeit der großen Stille, in der die Ereignung Wahrheit wird.
Wann und wie wurde zuletzt von Grund aus und mit Hintansetzung alles bisherigen Geläufig-Beiläufigen die Augenblicksstätte für die Wahrheit des Seyns denkerisch erfragt und ihre Gründung vorbereitet?
Was ergibt für die Beantwortung dieser Frage die Besinnung auf die metaphysischen Grundstellungen innerhalb der Geschichte der Leitfragenbeantwortung?
Der Zeit-Raum ist in seinem Wesen als Augenblicksstätte des Ereignisses zu entfalten. Niemals jedoch ist der »Augenblick« nur der winzige Rest der kaum erraffbaren »Zeit«.
201. Da-sein und Weg-sein
Das Weg-sein kann aber auch noch in einem anderen und nicht minder wesentlichen Sinne gemeint sein. Ist nämlich das Da-sein als der schaffende Grund des Menschseins erfahren und damit zum Wissen gebracht, daß das Da-sem nur Augenblick und Geschichte ist, dann muß das gewöhnliche Menschsein von hier aus als Weg-sein bestimmt werden. Es ist »weg« aus dem Beständnis des Da und ganz nur beim Seienden als dem Vorhandenen (Seinsvergessenheit). Der Mensch ist das Weg.