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207. Von der ἀλήθεια zum Da-sein

Dies Freie gegen das Seiende. Das Ungeschützte durch das Seiende. Der Zeit-Spiel-Raum der Wirrnis und der Winke. Das Zugehörige zum Seyn.



206. Von der ἀλήθεια zum Da-sein*


1. Der kritische Rückgang von der Richtigkeit zur Offenheit.

2. Die Offenheit erst das wesentliche Ausmaß der ἀλήθεια, die in dieser Hinsicht noch unbestimmt.

3. Dieses wesentliche Ausmaß bestimmt selbst den »Ort« (Zeit Raum) der Offenheit: das gelichtete Inmitten des Seienden.

4. Damit die Wahrheit endgültig abgelöst von allem Seienden in jeder Art von Auslegung, sei es als φύσις, ἰδέα oder perceptum und Gegenstand, Gewußtem, Gedachtem.

5. Jetzt aber erst recht die Frage nach ihrer eigenen Wesung; diese nur aus dem Wesen bestimmbar, dieses vom Seyn her.

6. Das ursprüngliche Wesen aber Lichtung des Sichverbergens, d. h. Wahrheit ist ursprüngliche Wahrheit des Sejms (Ereignis).

7. Diese Lichtung west und ist in der gestimmten schaffenden Ertragsamkeit: d. h. Wahrheit »ist« als Da-gründung und Da-sein.

8. Das Da-sein der Grund des Menschen.

9. Damit aber neu gefragt: wer der Mensch ist.



207. Von der ἀλήθεια zum Da-sein


Die ἀλήθεια, anfanglich begriffen als Grundcharakter der φύσις, verwehrt ihrem Wesen nach jede Frage nach dem Bezug auf Anderes, etwa auf das Denken. Dieser Bezug kann erst gefragt


* vgl. die Wahrheitsfrage in Vorlesung Wintersemester 1937/38 »Grundfragen der Philosophie. Ausgewählte ›Probleme‹ der ›Logik‹« (Gesamtausgabe Band 45)

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