Vom ζυγόν zur ὁμοίωσις.
Von der ὁμοίωσις zur veritas als rectitudo; zugleich wird hier die Wahrheit, d. h. die Richtigkeit der Aussage, von der Aussage her gefaßt als συμπλοκή, connexio (Leibniz).
Von der rectitudo zur certitudo, Gewißsein eines Zusammenbestehens (connexio?).
Von der certitudo zur Gültigkeit als Gegenständlichkeit.
Von der Gültigkeit zur Geltung.
In der Ansetzung des ζυγόν wird die Wahrheit gefaßt, aber so, daß damit die ἀλήθεια als Unverborgenheit des Seienden als solchen und als Sichtbereich des Ersehens und Erfassens in Anspruch genommen wird. Das will sagen: Indem es zur Setzung der Richtigkeit kommt, wird die ἀλήθεια in jenem begrenzten Doppelsinn als der Grund der Richtigkeit gelegt und zwar so, daß der Grund nur im Gegründetsein des Gesetzten seiner Einsichtigkeit (auf diesem Grunde) gelegt wird; weshalb eben die ὁμοίωσις noch ἀλήθεια ist, griechisch, auf diesem Grunde ruht, in ihm als Wesen west und deshalb auch noch so genannt werden kann und muß.
Später aber geht die ἀλήθεια als solche verloren. Es bleibt nur als Erstes und Letztes das Sichrichten nach, die rectitudo, und innerhalb dieser Bestimmung muß nun aus der jeweiligen Auffassung des Menschen (als Seele) und des Seienden her eine Erklärung der »Richtigkeit« gesucht werden, wenn sie nicht überhaupt geradehin für das Selbstverständliche genommen wird.
211. ἀλήθεια
Die Krisis ihrer Geschichte bei Plato und Aristoteles, das letzte Aufstrahlen und der völlige Einsturz
1. ἀλήθεια και δν - Unverborgenheit und zwar des Seienden als solchen, platonisch der ἰδέα; ἀλήθεια immer auf Seite des ov; vgl. die Stellen Plato, Rep. hb. VI, Ende.