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255. Die Kehre im Ereignis

und kürzeste Entscheidung über das Höchste, dann freilich ist alles Wissen von ihm unmöglich. Doch wie sollte man im Denken des Gottwesens reehnen wollen, statt sich umzubesinnen auf die Gefahr eines Befremdlichen und Unberechenbaren?


255. Die Kehre im Ereignis*


Das Ereignis hat sein innerstes Gesehehen und seinen weitesten Ausgriff in der Kehre. Die im Ereignis wesende Kehre ist der verborgene Grund aller anderen, nachgeordneten, in ihrer Herkunft dunkel, ungefragt bleibenden, gem an sich als »Letztes« genommenen Kehren, Zirkel und Kreise (vgl. z. B. die Kehre im Leitfragengefüge; den Zirkel im Ver-stehen).

Was ist diese ursprüngliehe Kehre im Ereignis? Nur der Anfall des Seyns als Ereignung des Da bringt das Da-sein zu ihm selbst und so zum Vollzug (Bergung) der instandlich gegründeten Wahrheit in das Seiende, das in der gelichteten Verbergung des Da seine Shätte findet.

Und in der Kehre: Nur Gründung des Da-seins, die Bereitung der Bereitsehaft zur berückenden Entrückung in die Wahrheit des Seyns, bringt das Horige und Zugehörige für den Wink der anfallenden Ereignung.

Wenn durch das Ereignis das Da-sein als offene Mitte der Wahrheit gründenden Selbstheit erst sich zugeworfen und zum Selbst wird, muB das Dasein wiederum als verborgene Möglichkeit der gründenden Wesung des Seyns dem Ereignis zugehören.

Und in der Kehre: Das Ereignis muE das Dasein brauchen, seiner bedürfend es in den Zuruf stellen und so vor den Vorbeigang des letzten Gottes bringen.

Die Kehre west zwischen dem Zuruf (dem zugehorigen) und der Zugehor (des Angemfenen). Kehre ist Wider-kehre. Der


* Hier ist das Ereignis auf den Menschen zu gesehen, der aus ihm als Dasein bestimmt wird.