vom menschlichen Meinen. Wo es die Zertrümmerung des Subjekts gilt, wie soll da noch das Sein »subjektiv« gemacht werden können?
265. Das Er-denken des Seyns*
Damit soll eine und im Übergang vielleicht die entscheidende Weise genannt werden, durch die der künftige abendländische Mensch die Wesung der Wahrheit des Seyns übernimmt und so erst geschichtlich wird: das Er-denken des Seyns. Geschichtlich werden heißt: aus dem Wesen des Seyns entspringen und deshalb ihm zugehörig bleiben; meint nicht: in das Vergangene und historisch Feststellbare überwiesen werden.
Nun zeigt aber die geschichtliche Besinnung auf die Geschichte der Metaphysik, daß der Vollzug der Leitfrage durch seine ganze Geschichte hindurch das Denken zum Leitfaden hat (Seiendheit und Denken). Aus dieser Besinnung erwächst die Einsicht, daß die Vorherrschaft des Denkens (daß es selbst zum Leitfaden wurde in der Gestalt des Vorstellens von etwas im Allgemeinen) mehr und mehr die Auslegung der Seiendheit des Seienden in die Richtung drängte, aus der dann schließlich die Gleichsetzung des Seins mit der Gegenständlichkeit des Seienden (der Vorgestelltheit überhaupt) kommen mußte. Und diese Einsicht gibt zu wissen, daß das Denken und seine Vorherrschaft (in der Leitfragenbehandlung und Leitfadenwahl) schließlich jeden Weg verlegte zur Frage bzw. zur möglichen Nötigung in die Frage nach der Wahrheit des Seyns. Und jetzt soll das Έτ-denken dennoch der Gang in die Wahrheit des Seyns werden, nicht nur ohnehin das Denken, sondern gleichsam die höchste Steigerung seiner Herrschaft, das Er-denken, worin sich gleichsam die völlige Abhängigkeit des Seyns vom Denken ausspricht? So sieht es aus und muß es aussehen, wenn wir aus der geschichtlichen Besinnung auf die Leitfrage und ihren Leitfaden herkommen.
* vgl. Überlegungen VII, 78 ff.