und gerade aus ihr sein ursprünglichstes Wesen schöpft: Der Mensch versteht das Seyn (vgl. »Sein und Zeit«); er ist der Statthalter des Entwurfs des Seyns, die Wächterschaft der Wahrheit des Seyns macht das aus dem Seyn und »nur« aus diesem begriffene Wesen des Menschen aus. Der Mensch gehört zum Seyn als der vom Seyn selbst zu dessen Wahrheitsgründung Ereignete. So geeignet ist er dem Seyn überantwortet, und solche Überantwortung verweist die Bewahrung und Gründung dieses Menschenwesens in Jenes, was der Mensch selbst erst sich zum Eigentum machen muß, mit Bezug worauf er eigentlicher und uneigentlicher sein muß: in das Da-sein, was die Wahrheitsgründung selbst ist, der vom Seyn (Ereignis) ausgeworfene und getragene Ab-grund.
Wie aber verhält sich die Sprache zum Seyn? Wenn wir die Sprache nicht als ein Gegebenes und damit im Wesen schon Gesetztes in Rechnung bringen dürfen, da es gilt, erst das Wesen zu »finden«, und wenn das Seyn selbst »wesentlicher« ist als die Sprache, sofern sie als Gegebenes (Seiendes) angenommen wird, dann muß die Frage anders gefragt werden.
Wie verhält sich das Seyn zur Sprache? Aber auch so ist die Frage noch mißdeutbar, sofern sie jetzt nur als bloße Umkehrung des vorigen Verhältnisses erscheint und die Sprache wiederum als ein Gegebenes gilt, zu dem das Seyn in Beziehung tritt. Wie verhält sich das Seyn zur Sprache — das will fragen: wie entspringt in der Wesung des Seyns das Wesen der Sprache? Wird damit aber nicht schon eine Antwort vorausgenommen: daß eben die Sprache aus dem Seyn entspringt? Aber jede echte Wesensfrage, als Entwurf aus dem zu Entwerfenden bestimmt, nimmt die Antwort voraus. Das Wesen der Sprache kann gar nie anders als durch die Nennung ihres Ursprungs bestimmt werden. Man kann daher nicht Wesensdefinitionen der Sprache ausgeben und die Frage nach ihrem Ursprung für unbeantwortbar erklären. Die Frage nach dem Ursprung schließt freilich in sich die Wesensbestimmung des Ursprungs und des Entspringens selbst. Entspringen aber heißt: dem Seyn zugehören