Solches Wissen entfaltet sich als Besinnung der Philosophie auf sich als das Denken des Seyns. Diese Besinnung aber reicht in den Umkreis der Wesensgründung des Menschen, der seit langem schon in der unergründlichen Wesensflucht forttreibt, die er sich im Anschein des Fortschritts zur Vollendung seiner Herrschaft immer leichter und flüchtiger macht.
Dagegen sinnt die Besinnung auf das Erste: daß der Mensch sich selbst ein unaussetzendes Geheimnis sei, ohne das »Ich« und das »Wir« im geringsten wichtig zu nehmen. Doch dieses Geheimnis-sein läßt sich nicht verzwingen und einrichten — nur zulassen kann der Mensch Solches, sofern er ihm nicht wehrt dadurch, daß er in Ausflüchte einer vermeintlichen »Wissenschaft« vom »Menschen« ausbiegt. Jenes Geheimnis aber, in dessen Bewahrung der Mensch die Zukehr zu ihm selbst gründet, ist die Verbergung der Zugewiesenheit des Menschen in die Wahrheit des Seyns, das sich zum Entscheidungsspielraum bereithält, darin sich die Entgegnung des Wesens des Menschen und der Gottschaft der Götter ereignet. Dieses Verbergende Bergen ist ein Einfaches, bedarf, um bestanden zu werden, keines Ungewöhnlichen, wirft aber in den Abgrund des Da-seins eine Unruhe, die der Herd aller Geschichte bleibt.
Die Errichtung der Frage nach der Wahrheit des Seyns inmitten der Seinsverlassenheit des Seienden muß die Unscheinbarkeit ihrer Geschichtsgründung wissen und bei jedem Versuch, je ursprünglicher sein Sagen dem Erdenken des Seyns entwächst, erfahren, daß immer das Höchste im Gründen der Dichter vermag. Sein Wort ist durchglänzt von der Berückung des Nahen und Entflammenden. Dies Wort findet das hörigste Ohr unmittelbar im Herzen und bedarf nicht der kalten Kühnheit des Fragens, das sich in das Fragwürdigste wirft. Das Wort des Dichters spricht ins Vertraute und entzündet sein Feuer in diesem. Das denkerische Sagen reißt in das Befremdliche und läßt das zu Wissende im Eindruck- und Wirkungslosen stehen. Das Denken des Seyns gründet die unbedingte Einsamkeit des noch unentschiedenen aber Entscheidung fordernden Inzwisehen,