der Strom wohnt, und sind keineswegs die Abschilderung einer Landschaft im Darstellungsmaterial der Sprache.
D.Ä. Das, was uns die Landschaft heißt, steht, wenn es überhaupt als Landschaft gedacht werden darf, in der Sage dieser Dichtung. Wald und Felsen um den Ister sind als das, was sie schon geschicklich gewesen, als das Bleibende gestiftet in der Sage.
D. J. Hier ist nicht Landschaftliches sprachlich ausgedrückt, sondern die Sage dieser Verse schwingt in dem, was das vermeintlich Landschaftliche geschicklich ist. Sie sind das, worin der Strom wohnt,
D.Ä. der schön Wohnende. Worin beruht nun das Schöne? Liegt es nicht doch an der Umgebung und nur an ihr? Zweimal wird das Maß genannt.
D. J. Dann wäre das Maßvolle der Verteilung von Wald und Fels das Schöne. Doch sag, worin besteht das Maß? Nach den Versen betrifft das Maß ja nicht das Verhältnis zwischen Säulen und Dach, sondern die Säulen in sich, desgleichen das Dach in sich, sind je ein Maß. Zwei Maße sind. Und dunkel bleibt, was hier Maß meint.
D.Ä. Allerdings. Wenn die wild stehenden Bäume und die vorspringenden Felsen je ein und das andere Maß sind, dann sind nicht sie und vollends nicht ihr Verhältnis das Gemessene und ins Maß Gestellte, sondern sie sind das Messende. Was messen sie und worin besteht das Messen? Davon ist nichts gesagt.
D. J. Kann aber ein Maß nicht messen, indem es mäßigt, d. h. das Maßlose einfügt in die Fuge?
D.Ä. Weiche Fuge? Doch indem ich so frage, fällt es mir bei, daß wir doch, als wir dem Tempelbau folgten, wie er sich in den Versen um den Strom aufrichtet, schon an das rührten, was wir jetzt suchen. Das Wilde des Wachstums irrt nicht in einer Verwirrung am Boden umher, sondern es steht gerichtet, in der sich übersteigenden Richtung nach oben ins Licht.
D. J. Die Säulen selbst fügen in ihrem So-stehen das Wilde in den