NACHLESE ZU »DIE EINZIGKEIT DES DICHTERS«*
Der einzige Dichter
1. Das Verhältnis der Dichtung zum Volk.
Bildungsmäßig, ästhetisch, literarisch, kulturhaft.
2. Das Verhältnis eines einzelnen Dichters zum Volk.
Auswahl; Bevorzugung; Mode; Geschmack; Politik.
3. Der Bezug des einzigen Dichters zum Volk.
Der Dichter und die Einzigkeit, in der er ruht.
Das Einzige schlechthin (schlicht gedacht): das Ereignis.
Vgl. Denken und Dichten.1
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Wann ist der Mensch — Mensch?*
»... kurz, laßt den Menschen spät erst wissen, daß es Menschen, daß es irgend etwas außer ihm giebt, denn so nur wird er Mensch. Der Mensch ist aber ein Gott, so bald er Mensch ist. Und ist er ein Gott, so ist er schön.«
Hölderlin, Hyperion, II, 185.
Wann ist der Mensch - Mensch?
Was ist ein Gott? Der Hereinblickende, die Gegnung des Seyns Bringende.
Wann blickt der Mensch - herein? Wenn er hinausgegangen vordenkend gedenkt des Vermächtnisses.
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1 [Einleitung in die Philosophie. Denken und Dichten. Gesamtausgabe Bd. 50, S. 89 ff.]