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III. Teil Zur Entstehung der modernen Technik

Die maschinenmäßige Herstellung von Maschinen. Maschinenindustrie — Werkzeugmaschinen (Das eine jagt das andere.) — Maschinenbau, vgl. τέχνη).

Maschine nicht ›Nachahmung‹ der Handarbeit und des Naturvorganges, sondern im Gegenteil, eigenständige Einrichtung aller Vorgänge des Seienden.


›Maschinentechnik‹


Für sie ist nicht wesentlich die ›Maschine‹ im formal kinematischen Sinne Reuleaux' (z.B. ein Schleifsteingetriebe), sondern daß die Maschine motorischen Charakter hat, der wesentlich auf Krafterzeugung bezogen ist. Aber auch diese kann niemals für sich gedacht sein, wenngleich historisch solcher Anschein bestehen mag, daß die Dampfmaschine für einen bestimmten Zweck und Umkreis ›erfunden‹ wurde. In Wahrheit ist das Wesen dieses Umkreises sein machenschaftlicher (wirtschaftlich, industriell, ›technisch‹, wissenschaftlich) Charakter der meisternden Vergegenständlichung nur noch verhüllt. Daß die entdeckte Maschine dann in einem weiteren Bezirk>angewendet‹ werden kann, liegt weniger im Wesen der betreffenden Maschine als in dem Bezirk selbst, durch dessen Wahrheit die Maschine selbst wie eine Erweiterung bestimmt wird.

Mit der Krafterzeugung geht zusammen die Bedürfniserzeugung; neue Bedürfnisse nicht erst Folge, sondern im Wesen der Krafterzeugung, weil durch diese das Seiende bereits in einer ›Wahrheit‹ gehalten bzw. von dieser getragen ist, die andersartige und im Umfang eigentümlich grenzenlose Bedürfnisse schon bereithält. (Vgl. ›die Motorisierung‹: Volkswagen ⟷ militärische Rüstung)

GA 76