Das Ge-Stell
— wer vermöchte die Ratlosigkeit, die Langeweile, die Leere sich auszudenken, die mit einem Schlag die Menschen befiele und ihren Alltag durch und durch verstörte?
Es wird hier, wohlgemerkt, nicht über die Rundfunkhörer, auch nicht über den Rundfunk abgeurteilt. Es gilt nur, darauf hinzuweisen, daß in dem Bestand, der Rundfunk heißt, ein Bestellen und Stellen waltet, das in das Wesen des Menschen eingegriffen hat. Weil es so ist, und weil der Mensch nicht von sich aus allein und nie durch sich über sein Wesen entscheidet, deshalb kann das Bestellen des Bestandes, deshalb kann das Ge-Stell, das Wesen der Technik, nichts nur Menschliches sein. Man geht deshalb endgültig in die Irre, wenn man versucht, die Technik aus der menschlichen Intelligenz und gar noch aus der artistischen Intelligenz abzuleiten. Das Artistische setzt die ars, die ars setzt die τέχνη und diese setzt das Wesen des Techne-haften voraus.
Der Bestand des Ge-Stells besteht in den Bestandstücken und in der Weise ihrer Bestellung. Die Bestandstücke sind das Be ständige des Bestandes. Ihre Beständigkeit müssen wir deshalb aus dem Wesen des Bestandes, d.h. aus dem Ge-Stell her den ken.
Gewöhnlich stellt man das Beständige als das Beharrende vor. Dies ist das dauernd Anwesende. Aber das Anwesende kann den Menschen nach verschiedenen Weisen der Anwesenheit angehen. Diese verschiedenen Weisen bestimmen die Epochen der abendländischen Seynsgeschichte. Das Anwesende kann wesen als das von sich aus Hervorkommende, her aus der Verborgenheit, vor in die Unverborgenheit. Dies also Anwesende nennen wir in seinem Anwesen den Herstand.
Das Anwesende kann sich kundgeben als das Geschaffene des Schöpfers, der selbst der ständig und überall Anwesende ist in allem. Das Anwesende kann sich darbieten als das, was im menschlichen Vorstellen für es her und ihm entgegen gestellt wird. Das Anwesende ist so das Gegenständige für das Vorstellen; das Vorstellen ist als percipere das cogitare des ego cogito