Die Wesensgewalt der Technik beruht nicht zuerst in der Wirkung der Hochfrequenzmaschinen, sondern darin, daß sich dieTechnik dem menschlichen Vorstellen zunächst und zumeist nur technisch präsentiert. Das Wesen der Technik, das Ge-Stell, betreibt seine eigene Verstellung.
Diesem Sichverstellen des Ge-Stells ist man auch dort preisgegeben, wo man zuweilen dunkel spürt und für einen Augenblick klar zugibt, daß sich die Technik der bloßen Verwendung als Mittel längst entzogen habe, daß vielmehr die Technik selber umgekehrt den Menschen als ihr Instrument hinter sich her ziehe, sei es, daß der Mensch diesem Fortriß blindlings folgt, sei es, daß er unausgesetzt sich müht, die Technik nach ihrer Wirkung ins Heilsame und Nützliche zu wenden. Der Mensch ist dem rätselhaften Sichverbergen des Wesens der Technik auch dort noch preisgegeben, wo man eingesteht, daß dieTechnik am Ende doch mehr sei und anderes als ein Mittel in der Hand des Menschen.
Allein, dieTechnik ist nicht am Ende erst kein bloßes Instrument mehr, sondern von ihrem Wesensanfang her niemals ein Mittel in der Hand des Menschen gewesen. Sie hat sich im vorhinein der Behandlung als Mittel entzogen, obzwar der alltägliche Anschein des technischen Leistens und Wirkens ein Anderes vorgibt.
Doch wenn man hie und da verworren ahnt, die Technik könnte in Wahrheit etwas anderes sein als ein Mittel, zieht man sich doch nur mit Hilfe großtönender aber ungedachter Wörter aus dem Bannkreis eines dunklen Andrangs, der aus dem Wesen der Technik das Menschenwesen befallen hat. Man sagt, die Technik sei etwas Dämonisches. Man sagt, diese Dämonie der Technik bringe das Wollen und Handeln des Menschen in eine tragische Verstrickung. Man sollte in einer so dürftigen Zeit wie der unsrigen nicht Wörter herbeizerren, die der Sprache eines großdenkenden Zeitalters entstammen, wo gerade das Hochgedachte und nur dieses den Erscheinungsbereich der Götter, der δαίμονες, und des Schicksals, der τύχη, lichtete und wahrte. Das