gestellten Betrachtung und Beobachtung, zu der nach Kant eine eigentümliche Umkehrung unseres Vorstellens gehört.
Der Ausdruck »Apperzeption« kann zu Mißverständnissen führen.
ad perceptio: ist das sich selbst Vorstellen, das zur Vorstellung (perceptio) hinzukommt. Dem Wesen nach ist perceptio schon ein Beziehen des Vorgestellten auf das Ich. Das Ich ist keine Zugabe zur perceptio, sondern Bedingung der Vorstellung. Das Ich der Apperception ist sachlich das erste und nicht etwas dazu Vernommenes. Es hat den Charakter der Spontaneität. Spontaneität ist die metaphysische Bestimmung des Denkens. Der Grundcharakter des Denkens als Urteilen ist das Bestimmen eines Subjekts durch ein Prädikat, das Verbinden von Vorstellungen. Denken ist Synthesis, damit ist auch das Wesen des Ich die Synthesis.
Der Raum ist uns als Gegenstand nur in einzelnen Räumen gegeben, d.h. in ausgegrenzten, gezogenen Räumen. In diesem »Ziehen« wird ein Raum zum anderen hinzugetan, es ist darin Synthesis und damit Denken.
Gegenstand aber ist nur, wo Anschauung und Denken sich einigen.
[10. und letzte Sitzung vom] 15.7.42
Kant führt die Frage der Academie nach den »wirklichen Fortschritten der Metaphysik« in seiner Abhandlung ad absurdum, indem er zeigt:
Die Metaphysik kann noch gar keine »Fortschritte« machen, da sie von ihrem Wesen nicht weiß. Darum ist zunächst Besinnung nötig.
Die Überlieferung kennzeichnet Metaphysik als die Erkenntnis des Übersinnlichen,233 Hieraus entsteht zunächst die Frage nach dem Wesen von Erkenntnis überhaupt. Wirkliche Erkenntnis
233 [Vgl. Fortschritte, Vorrede Kants, S. 84.]