Inwiefern west hier der erste Anfang als Aufgehen m der Gestalt des ens qua certum?
Inwiefern kommt hier das Phänomen und das Erscheinen zum Rang des Grundzugs der Wirklichkeit? Vgl. Geschichte des Existenzbegriffs.20
Inwiefern ist diese Endgestalt des ersten Anfangs trotz des Gegenscheins abgründig fern vom anderen Anfang -von der Anfängnis selbst?
Weil hier alle Verbergung zum voraus endgültig getilgt ist und das Nichterscheinen nur als Vorspiel des Nochnichterscheinens gilt.
67. »Phänomenologie« und »Mythologie«
Beide Titel, im Sinne Hegels und Schellings, drücken aus, daß das Seiende in seiner Seiendheit je das Erscheinende, Vor-gestellte und so Gesagte ist.
Vorgestelltheit, Gesagtheit -Erscheinendheit.
»Mythologie« für Schelling nicht irgendeine Lehre über Götter von irgendwelchen Gelehrten und Forschern -sondern »Mythologie« ist die »Göttergeschichte« selbst, das Erfahrensein der Götter in seiner Folge; nicht eine angehängte Lehre, sondern die Geschichtlichkeit der Geschichte, sofern diese metaphysisch aus der Subjektivität (Vorgestelltheit, Bewußtheit des Wirklichen) gedacht wird; das »Wirkliche« ist nicht etwas für sich und dann noch vorgestellt -sondern die Vorgestelltheit bestimmt die Wirkendheit.
[Vgl. Schelling, Einleitung in die Philosophie der Mythologie. WW II. Abt. 1. 1856, S. 125.]21
20 [Erscheint in Martin Heidegger: Vorträge. GA Bd. 80. Hrsg. von Bernd Heimbüchel.]
21 [Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling: Einleitung in die Philosophie der Mythologie. Sämmtliche Werke. Zweite Abtheilung. Erster Band. Hrsg. von K. F. A. Schelling. J. G. Cotta'scher Verlag: Stuttgart u. Augsburg 1856.]