Daher ihr auch nicht vorgearbeitet. Im Gegenteil — das Werk blickt zurück.
(Die Belanglosigkeit und der Schwindel der sogenannten »dialektischen Theologie«13 verdient nicht, beachtet zu werden. Das ist protestantischer Jesuitismus übelster Observanz.)
Was soll geschehen? Handeln — schaffend handeln und nur bei sich davon »reden«.
Einmal gilt es:
Den Anfang wiederzugewinnen — in seinen innersten Fragen wiederfragen —; das ist freilich nur möglich, wenn wir selbst das Fragen übernommen haben. Hierbei hilft nicht das bloße Ändern, Anfügen.
Etwa: statt Sein das Werden (Nietzsche).
statt dem Vorhandenen Vergangenen und dem aufgesteigerten »Ewigen« die sogenannte »Gegenwart«,
statt Geist — die Seele und den Leib.
sondern:
das volle Wesen des Seins — darin positiv die Anwesenheit (das »ist«) eingeschmolzen und zugleich die Vorherrschaft in ihre Grenzen geschlagen wird, gilt es zu erfragen.
Das Sein muß seinen Horizont wieder und zwar jetzt voll (Zeit) entfalten. Das heißt: die Stimmung.
Die Zerklüftung muß die Stimmung bestimmen — sie muß dem Sein den Horizont bilden — (Raum — Zeit).
Nicht das »es ist«, sondern das »es sei« (geworfener Entwurf) und zwar das der ursprünglichen Schweigsamkeit.
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Das Wesen des Seins ist die Wahrheit (ἀλήθεια); daher diese zu erfragen in Grund und Ursprung. Aber eben deshalb bleibt es
13 [Strömung der protestantischen Theologie, die von Karl Barths Kommentar zum Römerbrief (1919) ausging.]