des »Kampfes« sein kann, die größere Bodenlosigkeit, die an nichts gebunden, alles sich dienstbar macht (das Judentum). Aber der eigentliche Sieg, der Sieg der Geschichte über das Geschichtslose, wird nur dort errungen, wo das Bodenlose sich selbst ausschließt, weil es das Seyn nicht wagt, sondern immer nur mit dem Seienden rechnet und seine Berechnungen als das Wirkliche setzt.
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Eine der verstecktesten Gestalten des Riesigen und vielleicht die älteste ist die zähe Geschicklichkeit des Rechnens und Schiebens und Durcheinandermischens, wodurch die Weltlosigkeit des Judentums gegründet wird.
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Der »Alltäglichkeit« und dem »Man« steht die Umschaltung in das Riesenhafte noch bevor. Die »Uneigentlichkeit« des Da-seins bewegt sich zur Zeit noch im Harmlosen. Aber es gibt noch harmlose, kindische Rechner, die meinen, | durch die Einrichtung der »Volksgemeinschaft« sei die »Alltäglichkeit« und sei das »Man« (als vermeintliche Erscheinungen der großstädtischen Verfallswelt) überwunden. Die Blindheit solchen Meinens entspringt aus der wachsenden Unfähigkeit, das Seyn zu denken, statt ein Seiendes festzustellen.
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Treitschke nennt die Zeit des deutschen Idealismus »die Tage des philosophischen Übermuts«1. Sollen wir uns da wundern, wenn
1 [Heinrich von Treitschke: Deutsche Geschichte des 19. Jahrhunderts. 5 Bde. Hirzel Verlag: Leipzig 1879 ff. Im 23. Kapitel ist von dem »Übermut der Spekulation« die Rede.]